WIE LEBT ES SICH MIT BAUMASCHINEN
IM KOPF, EINEM UNGLAUBLICHEN
TALENT IN DEN HÄNDEN UND EINEM
FOTOGRAFISCHEN BLICK, DER DETAILS
ÜBER JAHRE HINWEG REPRODUZIERBAR
ABSPEICHERT?
Zufrieden, glücklich, aber auch nicht ganz ein-
fach, was den Lebensweg von Roland Kappel be-
trifft, der 1949 in Reutlingen beginnt: Seine Eltern
kennt er nicht, er wächst in einem Kinderheim auf.
Baustellen prägen das Bild der Nachkriegsjahre
mit tiefen Mulden und gigantischen Maschinen
– eine sich permanent verändernde Welt, die Ro-
land Kappel fasziniert. Bereits im Grundschulalter
entwirft er Baufahrzeuge im Miniaturformat. Diese
ersten Versuche, sich spielerisch eine eigene
Welt zu schaffen, sollen zur alles bestimmenden
Leidenschaft seines Lebens werden.
Heute ist Roland Kappel ein ans Atelier 5 im
Gammertinger Stadtteil Mariaberg angegliederter,
selbstständig schaffender Künstler. Seine Ausstel-
lungen im In- und Ausland reichen von Reutlingen
über St. Niklaas in Belgien bis nach London. Da-
zwischen liegen Stationen, Erfahrungen und vor
allem Baustelleneindrücke, die Roland Kappels
Werke zu einzigartigen Unikaten mit fast magi-
schem Flair machen: Baumaschinen, Verkehrszei-
chen, Welten und Gemälde, die er über Jahrzehnte
hinweg in den Werkstätten in Mariaberg produ-
ziert. Hier lebt und arbeitet Roland Kappel seit
1956 mit einer ganz besonderen Sichtweise auf
die Dinge – sie lädt den Betrachter seiner Objekte
zum Interpretieren ein, vor allem aber dazu, sich
immer wieder aufs Neue begeistern zu lassen.